Leider mussten ein paar unserer Mitglieder, die sich schon sehr auf den Workshop gefreut hatten, kurzfristig absagen, dafür hatten die anderen aber umso mehr Zeit, um mit Guido ihre eigenen Bäume zu besprechen und sich wertvolle Tipps zu holen. Die Vielfalt der mitgebrachten Bonsais war wieder enorm! Man kann wirklich aus fast allen verholzenden Pflanzen einen Bonsai gestalten.

Gleich geht´s los, auf den Tischen warten schon die Bonsais.

Guido hat uns versprochen heute ohne jede Rücksicht auch mal unangenehme Tatsachen anzusprechen. Wir sind gespannt….

Der erste Baum ist gleich ein Sonderfall: Nach dem Ausgraben im Garten sind bei diesem Sanddorn die Wurzeln auf einer Seite des Stammes abgestorben, das Blattgrün wird nur durch eine einzige dicke Saftbahn versorgt. Da dieser Zustand unter der knorrigen Rinde unbemerkt blieb, hatten Moder und Pilze Zeit um das Totholz anzugreifen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Totholzbereich bis unter das Substrat erstreckt und deshalb immer feucht bleibt.

Auch hier weiß Guido Rat: Das wasserspeichernde Substrat muss im Bereich des Totholzes durch schnell trocknenden Stein ersetzt werden, das Holz gereinigt, der Moder entfernt und der Pilz bekämpft werden. Erste Arbeiten zeigen: Der gesamte Stamm ist hohl und zeigt nach dem Auskratzen des vermoderten Holzes wunderbare Strukturen, Löcher und Durchbrüche!

Ein Mammutbaum, Sequoia Sempervirens, soll in eine möglichst natürliche Form gebracht werden.

Hoch und schlank muss er sein, mit deutlich weniger Ästen.
Bemerkenswert war auch Guidos Erstgestaltung von Freds Eibe. Seht selbst!

Vorher

und nachher! Weniger ist manchmal mehr!
Hier kommt jetzt die unangenehme Tatsache: Nest- und Kegelfichten haben die Eigenschaft, dass sich durch den dichten Wuchs nur außen grüne Nadeln befinden. Im Inneren werden die Nadeln braun und fallen ab. Immer. Unumkehrbar. Deshalb wird diese schöne Dreiergruppe auch immer so verdorrt aussehen, obwohl sie absolut gesund ist.

Guido hat sich jeden einzelnen mitgebrachten Baum vorgenommen, sich vom Eigentümer die Vergangenheit und die vorstellbare Zukunft für den Baum erläutern lassen und dann vorne am Pult seine Einschätzung und seine Ratschläge dazu erklärt. Danach konnte jeder gleich anfangen das Gehörte umzusetzen. Dabei ist Guido dann von einem zum anderen Bonsaibegeisterten gegangen um auch noch praktische Ratschläge zu geben.
Leider kann ich jetzt nicht auf jeden einzelnen Bonsai eingehen, das würde den Ramen sprengen. Aber Fotos von den Bäumchen und Impressionen vom Workshop gibts noch genug, gleich hier auf dieser Seite!
War mal wieder ein richtig gut gelungenes Event, das jedem richtig viel Spaß gemacht hat und bei dem jeder etwas gelernt hat.
Danke Guido, wir freuen uns schon auf den nächsten Workshop mit dir!






















